Matt (The Diamond Guys) (German Edition) by Eileen Janket
Autor:Eileen Janket [Janket, Eileen]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2016-08-22T00:00:00+00:00
***
Auf der Taxifahrt nach Hause hörte ich die Stimme der Kellnerin in meinem Kopf widerhallen: »Er schien es zu genieÃen, der Windhund.« Wie ein weiteres Puzzlestück fügte sich diese Information in das zutiefst frustrierende Gesamtbild ein, das sich mir am Morgen geboten hatte: Roselyn auf Matts Bett, sein T-Shirt tragend, er offensichtlich gerade in seine Jeans gestiegen und mit dieser schuldvollen Miene. Dieser Arsch!
Nach der Show waren sie also die ganze Nacht miteinander zugange gewesen und hatten dummerweise verschlafen. Und dann platzte die nichtsahnende Stacy ins Zimmer, bevor Roselyn von der Bildfläche verschwinden und Matt den Unschuldigen spielen konnte.
Im Nachhinein schmerzte mich zusätzlich die Tatsache, dass Alex Matts mieses Theater mitgespielt hatte. Auch wenn ich verstand, dass er als sein bester Freund keine andere Wahl gehabt hatte, auÃer ihm gegenüber loyal zu sein.
Der Taxifahrer musste mir meinen Kummer angesehen haben, denn nachdem ich bezahlt hatte, sagte er unvermittelt: »Morgen Früh sieht die Welt ganz anders aus, Miss, glauben Sie mir. Es lohnt sich nicht, deprimiert zu sein. Das Leben ist zu kurz dafür.«
Ich nickte flüchtig.
»Na, sehen Sie«, freute er sich. »Haben Sie eine gute Nacht.«
»Danke«, murmelte ich kraftlos und stieg aus.
Eilig betrat ich unser Restaurant durch den Hintereingang. Ich wollte auf dem kürzesten Weg ins Bett und mir die Decke über den Kopf ziehen, aber an der Treppe empfing mich ein fahles Licht, das aus der Küche kam. Ungewöhnlich für diese späte Uhrzeit. Also sah ich nach.
Der herrlich würzige Duft von frischgebackener Pizza drang in meine Nase. Merkwürdig.
»Emilio?«
Am kleinen Ecktisch saà unser Koch und starrte auf sein dampfendes Werk. Ich sah ihn entgeistert an. »Warum bist du denn noch da?«
Er drehte den Kopf zu mir und seufzte. »Wir können nicht mit der Pizza Moretti am Wettbewerb teilnehmen«, sagte er bedrückt.
»Wieso nicht?«, fragte ich verwundert. »Das ist doch unsere beliebteste Pizza überhaupt. Schon von Beginn an.«
»Na ja. WeiÃt du denn nicht, warum das so ist?«
»Ãh, nein, sagâs mir.«
»Was diese Pizza oder die anderen Pizzen auf der Speisekarte so besonders macht, ist nicht der Geschmack! Jedenfalls nicht ausschlieÃlich.«
Ratlos blies ich die Backen auf, dann zog ich einen Stuhl heran und setzte mich ihm gegenüber. »Und was ist es sonst, deiner Meinung nach?«
»Die Leute lieben die Pizzen, weil sie ihr Herz an dieses Restaurant verloren haben. Es sind die Bilder deines GroÃvaters an den Wänden, die Lebendigkeit deiner Mutter, die witzigen Sprüche deines Vaters, Frankies permanent gute Laune und schlieÃlich dein wunderschönes strahlendes Lächeln.« Er hielt plötzlich inne und runzelte die Stirn. »Warum siehst du so niedergeschlagen aus?«
»Ach ... Nicht so wichtig«, wiegelte ich ab. Doch im selben Moment klingelte mein Handy, und ich zuckte erschrocken zusammen. Emilio starrte mich skeptisch an.
Nach dem vierten Klingeln ging ich schlieÃlich ran. Ich wusste instinktiv, wer es war. Den Anruf hatte ich bereits erwartet.
»Baby, wo steckst du? Ist alles okay?« Matt war auÃer sich. Er sprach laut und hektisch.
Ich schwieg mit zusammengekniffenen Lippen. Meine Sicht verschwamm.
»Stacy, verdammt, was ist los? Warum bist du gegangen? Ich dachte, wir fahren nach der Show zu mir.«
Wie ein ungenieÃbarer Bissen kam es mir hoch, bevor ich überhaupt nachdenken konnte.
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